Freitag, 25. Januar 2013

You'll Never Know If You Don't Try

Während der 43. Super Bowl immer näher rückt und sich die Welt der amerikanischen Sportmedien nahezu ausnahmslos mit der Finalbegegnung zwischen den Ravens aus Baltimore und den 49ers aus San Francisco beschäftigt, wollen die Blogomotivführer heute auf eine andere Art der körperlichen Ertüchtigung hinweisen.
Während sich American Football derzeit auf dem besten Wege befindet, auch außerhalb Nordamerikas den Übergang von der belächelten Randsportart zum gesellschaftlichen Großereignis zu vollziehen, dümpelt Rugby relevanzmäßig immer noch irgendwo zwischen Wasserball und Squash herum. Völlig zu Unrecht, wie wir finden!
Die ewige Diskussion, was denn nun besser sei - Football oder Rugby - sei wohl jedem selbst überlassen. Auf den erste Blick sehr ähnlich, sind die beiden Traditionssportarten weitaus unterschiedlicher als man denken mag. Dies ist vor Allem durch die ethnischen Hintergründe zu erklären. Während das robustere, britische Rugby ein meist klarer Bestandteil der Arbeiterklasse blieb, entwickelte sich American Football im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem nie zuvor dagewesenen Medienspektakel. Dabei ist es oft nicht einmal die sportliche Leistung, geschweige denn das Endresultat, was die Zuschauer interessiert. Vielmehr erweisen sich Veranstaltungen wie der Super Bowl als Umsatz-Mekka für Werbemagnaten. Nicht nur Experten erklären die Fernsehübertragung der Finalbegegnung für die wohl lukrativste Werbeplattform der Welt und nehmen dabei rekordverdächtige Beträge in den Mund. Bereits für 10-Sekunden-Spots werden Millionenbeträge locker gemacht - in der Welt der Werbung global einmalig. Und auch die musikalische Untermalung fiel vor Allem in den vergangenen 20 Jahren gerne protzig und meist spektakulär aus.
Unter Anderem ist das wohl der Grund, warum sich im Nachhinein mehr Leute an die Halftime Show erinnern können als an den eigentlichen sportlichen Ausgang.
Auch die medialen Nachbereitung leistet ihren Beitrag und sorgt dafür, dass die '93er-Performance von Michael Jackson genauso im Gedächtnis der Zuschauer bleibt wie die entblößte Oberweite seiner Schwester elf Jahre später.

An sich wäre jetzt die Stelle gekommen, eine inhaltliche Kurve zu schlagen und Rugby als attraktiven Sport für feine Herren darzustellen. Doch das wäre kompletter Bullshit. Vorerst bleibt Rugby zur Randsportart verdammt, welche sich zwar von Neuseeland bis Frankreich ausbreiten konnte, jedoch auf Grund ihrer Rauheit und sportlicher Darstellungen jenseits ungetrübter Makellosigkeit zumeist unbeachtet und somit unvermarktet blieb.

Rugby ist animalisch, unverfälscht und bildet nicht zuletzt die Spitze der Maskulinität im 21. Jahrhundert. Wer ein Teil der Bewegung werden möchte, aber die Regeln noch immer nicht ganz verstanden hat, dem sei deshalb das folgende Lehrvideo wärmstens ans Herz gelegt...



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