Montag, 16. Dezember 2013

Sei kein Schwein, pack's Häufchen ein!

Mit herzzerreißenden Tierfotos volle Kanne auf die Tränendrüse drücken kann jeder - das haben kurzweilige Netztrends wie "Dogs Waiting In Berlin" bereits mehrfach bewiesen und werden dies auch weiterhin tun.
Eine zugegebenermaßen geschmacklose Antwort ließ derweil nicht lange auf sich warten und wurde sogleich vom uns angeborenen Näschen für Inhalte mit Kellerniveau freudig wahrgenommen.

Zu den Hintergründen: als Wort des Jahres 2013 hat der Begriff "Selfie" mittlerweile unerwartete Ausmaße angenommen, die (wie ich neulich auf einer Party feststellen musste) nicht nur ältere Generationen vor Verständnisprobleme stellt.



Noch weniger Ahnung von den sozio-kulturellen Schwingungen unserer Gesellschaft haben allerdings die Hunde. Schamlos werden sie darum von ihren zweibeinigen Besitzer zu Gunsten der digitalen Selbstinszenierung missbraucht.

"DogShitSelfie" dokumentiert genau das, was der Titel bereits plakativ andeutet. Hunde aller Rassen, die von Menschen aller Rassen beim Erledigen des alltäglichen Geschäfts fotografiert werden und infolgedessen selbst Teil des globalen Selfie-Hypes werden dürfen.
Ob sich die Vierbeiner ernsthaft daran stören, darf nun intensiv diskutiert werden.
Klarer Fakt bleibt hingegen: welche Thesen man als Herrchen auch in sein geliebtes Fellknäuel hineininterpretieren mag, der Menschheit sollte irgendwann bewusst werden: der beste Freund des Menschen ist ein Gewohnheitstier und will in erster Linie schlafen, essen, spielen und eben ... ja. - Der Hund tut dies nicht zwingend in jener Reihenfolge, aber meist wedelt er fröhlich mit dem Schwanz - wenn man ihm dabei Beachtung schenkt.

"Tierquälerei!", werden jetzt vermutlich Einige brüllen.
"Natürliche Auslese!" werden überzeugte Darwinisten gelangweilt entgegnen.

Uns von der Blogomotive ist die Meinung unserer Fans natürlich vollkommen scheißegal. Was zählt sind letztlich nackte Klickzahlen und die stimmen vor Allem bei derart hirn- und geschmacklosen Inhalten. Brotlose Metiers wie den klassischen Qualitätsjournalismus überlassen wir deshalb lieber gleich unseren Kollegen bei der Wendy. Wer jetzt denkt, wir hätten unsere schwäbische Bodenständigkeit verloren und außerdem nicht mehr alle Latten im Zaun, kann gerne einen handschriftlichen Beschwerdebrief an unsere Winterresidenz auf den Malediven schicken. Vielleicht lässt sich das Kuvert ja als Kotbeutel wieder verwenden.









Solltet Ihr nach dem Betrachten der Fotos Kot geleckt haben, braucht Ihr Euch nicht dafür zu schämen. Es ist genug Geschmackloses für alle da.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen